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Der Wellensittich (Melopsittacus undulatus) hat seinen Namen von dem wellenförmigen Muster seines Gefieders und ist eine Vogelart, die zur Ordnung der Papageien (Psittaciformes) und zur Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae) gehört. Seine taxonomische Stellung innerhalb der Familie ist umstritten.

Aussehen

Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Wellensittichs ist grün mit gelbem Gesicht. Eine schwarze Querbänderung beginnt am Vorkopf und zieht sich über den Rücken und über die Flügeldecken. Das Gefieder ist bei beiden Geschlechtern gleich. Männchen haben eine blaue (in der Jugend violette), raue Wachshaut (= Bereich unter dem Schnabelanfang). Weibliche Albinis (weißer Vogel mit schwarzweißen Augen) oder Lutinos (gelber Vogel mit roten bzw. schwarzen Augen)können jedoch eine ähnlich gefärbte Schnabelhaut wie die Weibchen vorweisen, das heißt, die Wachshaut ist braun-grau.Wellensittiche mit rotem oder schwarzem Gefieder sind nicht bekannt. Jungvögel unterscheiden sich von den ausgewachsenen Wellensittichen neben der Wachshaut (hellbraun und glatt) durch die vollkommen schwarzen Augen (die weiße Iris ist noch nicht zu sehen) und die schwarze Zeichnung, die bei ihnen bis fast zum Schnabel reicht.

VerbreitungDer Wellensittich ist über den ganzen australischen Kontinent verbreitet. Gelegentlich sind sie auch schon in den Parks von Städten anzutreffen, die über ein zumindest subtropisches Klima verfügen. In Deutschland findet man manchmal Gefangenschaftsflüchtlinge, die jedoch kaum den Winter überleben.


Lebensraum

Ursprungsgebiet der Wellensittiche sind die Grassteppen Australiens. Nomadengleich ziehen sie Regenfällen hinterher von Wasserstelle zu Wasserstelle. Tagsüber sind die in großen Schwärmen lebenden Vögel mit der Futtersuche am Boden beschäftigt. Mittags ziehen sie sich zum Schutz vor der meist großen Hitze in Baumkronen zurück, wo sie auch nachts zu finden sind.

Zur Brutzeit besiedeln Elterntiere alte, ausgehöhlte Bäume. Das Weibchen bebrütet das Gelege von ca. 4 Eiern etwa 18 Tage lang, während es vom Männchen versorgt wird. Junge Wellensittiche sind Nesthocker und werden mit etwa vier bist fünf Wochen flügge. Kommt das Weibchen in die Legenot,dann wird es Kritisch...


Geschichte

Der Wellensittich wurde angeblich vom Strafgefangenen und Künstler Thomas Watling entdeckt, der wegen des Fälschens von Banknoten 1792 in die Strafkolonie Australien deportiert worden war. 1831 gelangte das erste Mal ein ausgestopfter Wellensittich nach Europa.

1794 erwähnt George Shaw den Vogel erstmals in dem Buch Zoology of New Holland (Neuholland war ein vorläufiger Name Australiens), die dafür verwendeten Exemplare erhielt er von einem der frühen Siedler, der sie in der Umgebung von Parramatta gesammelt hatte. 1805 beschrieb Shaw den Wellensittich erstmalig wissenschaftlich in The Naturalist's Miscellany unter dem Namen Psittacus undulatus, darin ist auch die älteste wissenschaftliche Darstellung der Art von R. P. Nodder. Im Jahre 1840 gab der Zoologe John Gould, der zugleich ein erstrangiger Illustrator insbesondere von Vögeln war, in seinem siebenbändigen Werk The birds of Australia dem Wellensittich seinen noch heute gültigen wissenschaftlichen Namen.

John Gould war es auch, der im gleichen Jahr vermutlich erstmals lebende Exemplare nach England einführte. Kurz darauf wurden große Wildfänge nach Europa importiert, wo sich später erste Zuchterfolge einstellten. In den folgenden Jahren nahm der Export von Wellensittichen so stark zu, dass 1884 von der australischen Regierung ein Exportverbot erlassen wurde. Dieses Gesetz gilt bis heute, obwohl der Wellensittich in Australien nicht zu den bedrohten Arten zählt.

 

Mittlerweile wird der Vogel in zahlreichen Farbschlägen (blau, gelb, grau, weiß,...) gezüchtet. 1872 tauchten erstmals gelbe Tiere auf. Um 1900 kamen blaue hinzu, 1920 die ersten weißen Wellensittiche. Heute gibt es rund 100 Standard-Farbschläge, die von den Zuchtverbänden anerkannt werden. Auf Vogelschauen wird der so genannte Standardwellensittlich zur Schau gestellt. Er ist deutlich größer als der normale Wellensittich, welcher bei den Züchtern als "Hansi-Bubi" bezeichnet wird.

Haltung

Aufgrund seiner relativ leichten Züchtung war der Weg zur Haustierwerdung programmiert. Anfangs stellten Wellensittiche Ornithologen jedoch vor Rätsel, da sie sich in Gefangenschaft einfach nicht vermehren wollten. Erst als durch Zufall herausgefunden wurde, dass Wellensittiche ihre Eier in Hohlräumen oder eben in den schon erwähnten hohlen Baumstämmen ablegen, stellten sich Zuchterfolge ein.

Der Wellensittich zeichnet sich vor allem durch sein fröhliches Wesen und die verhältnismäßig problemlose Haltung aus. Ein Wellensittich kann unter guten Haltungsbedingungen bis zu 16 Jahre alt werden.

Grundsätzlich sollten diese geselligen Vögel mindestens paarweise gehalten werden. Der Käfig sollte grundsätzlich breiter als hoch sein und für ein Paar eine Länge von 80 cm nicht unterschreiten. Bei der Haltung einer (kleinen) Gruppe kommt nur eine Zimmervoliere in Frage, die mindestens 1m² Grundfläche (für 4 bis höchstens 6 Tiere) hat. Für mehr Wellensittiche sollte man auf eine richtige Zimmervoliere von 2m² zurückgreifen. Hier können bis zu 12 Tiere gehalten werden. Selbstverständlich ist der tägliche Freiflug auch bei diesen Maßen unverzichtbar. Auch im Freien können Wellensittiche gehalten werden, wenn ihnen ein entsprechendes Schutzhaus zur Verfügung steht, das sie jederzeit aufsuchen können. Im übrigen sollte ein Teil der Außenvoliere durch ein Dach vor Regen geschützt sein (was ein Schutzhaus natürlich nicht ersetzt). Zu beachten ist hier auch, dass die Wellensittche im Freien keinen Freiflug genießen können. Aus diesen Gründen ist hier für zwei bis vier Tiere eine Außenvolière von mindestens 2m² Fläche notwendig. Nach oben sind selbstverständlich keine Grenzen gesetzt. Für bis 30 Tiere sollten es nach Möglichkeit 10m² Grundfläche; am besten 5x2m sein. Es kommt vor allem auf die Länge der Voliere an. zwei mittellange Seiten helfen den Vögeln nicht annähernd so viel wie eine ganz lange und eine relativ kurze, da sie nur auf einer längeren Strecke wirklich fliegen können.

Das Grundfutter besteht aus einer im Fachhandel erhältlichen ausgewogenen Körnermischung. Allerlei Sorten von Rispenhirse (als gelegentliches Leckerli, da sehr kalorienreich) und tägliche Gaben von Obst, wie Äpfel und Birnen, oder Gemüse, beispielsweise Gurke oder Karotte, runden den Speiseplan ab. Der Wellensittich verträgt jedoch nicht alle Obst- und Gemüsesorten. Er verträgt z.B.: frische Ananas, Apfel, Aprikose, Banane, Birne, Erdbeeren, Kiwi, Orange, Melone, Auberginen, Chicorée, güne Erbsen, junge Löwenzahnblätter. Wellensittiche von der menschlichen Nahrung fernhalten, weil einige Wellensittiche gerne davon naschen. So gibt es Tiere die Käse, Nudeln, Gebäck und sogar Wurst naschen. Das macht dick und ist für die Vögel ungesund.

Das Wasser, das in einer Badewanne angeboten werden kann, ist mindestens einmal täglich zu wechseln. Es ist nicht unnormal, wenn der Vogel nicht baden will, dann kann man es mit einer Dusche versuchen (Wasser mit einer Sprühflasche oder den Fingern verspritzen).

Die Verwendung von Sand als Einstreu ist inzwischen umstritten, da dieser Verdauungsstörungen und Kropfreizungen verursachen kann. Alternativ kann man Buchenholzspäne verwenden oder den Käfig einfach mit Küchenrolle/Zeitung (kein buntes Hochglanzpapier, möglicherweise giftige Farben!) auslegen.

Wichtig ist, falls nicht mit Muschelgrit versetzter Sand benutzt wird, Grit in einer eigenen Schale anzubieten - er ist für die Verdauung unabdingbar. Die Einstreu muss mindestens einmal wöchentlich gewechselt werden. Grundsätzlich gilt: Bei starker Verschmutzung muss sie sofort ausgetauscht werden, da die Vögel ansonsten schnell krank werden können. So kann das Gefieder von Milben befallen werden.

Vor Zugluft sind Wellensittiche unbedingt zu schützen.

Weiteres Inventar: Gekauft werden sollte eine Sepiaschale zum Abwetzen des Schnabels und/oder ein Mineralstein. Statt der handelsüblichen Plastiksitzstangen, die schwere Fußleiden verursachen können, sollten Naturäste in verschiedenen Durchmessern (nicht direkt vom Straßenrand) verwendet werden.


Mit Spielsachen aus Kunststoff sollte eher gespart werden, jedoch spricht nichts gegen Zweige, an denen die Vögel auch nagen können. Plastikwellensittiche und Spiegel sind inzwischen als tierschutzwidriges Zubehör klassifiziert. Bei Einzelhaltung ist dieses Spielzeug zusätzlich schädlich, da dem Vogel ein Partner vorgegaukelt wird, der aber Annäherungsversuche nicht erwidert und somit eine Frustration beim Einzelvogel auslöst, die in Aggression (einschlagen auf den Spiegel oder Plastikwelli, was vom Halter oft fälschlicherweise als Spiel interpretiert wird) und Verhaltensstörungen umschlägt. Für im Schwarm gehaltene Vögel allerdings verlieren diese Ersatzpartner meist jede weitere Attraktivität, jedoch kann es vorkommen, dass Vögel die vorher einzeln gehalten wurden, mehr auf den Plastikvogel oder den Spiegel fixiert sind, und den lebendigen Partner oder Schwarm verschmähen.

Wellensittiche sind Schwarmvögel und sollten deshalb niemals allein gehalten werden. Vielfach wird noch die irrige Meinung vertreten, dass er alleine auch glücklich ist. Das ist auf keinen Fall richtig. Denn der Mensch kann niemals ein Ersatzpartner für den Wellensittich sein, da der Wellensittiche für ihn typische soziale Verhaltensweisen nicht ausüben kann. Die Tatsache, dass sich Wellensittiche in Einzelhaltung in besonderem Maße dem Menschen zuwenden, ist ein Zeichen von geistiger Verkümmerung und ist als solches schon als Krankheitszeichen anzusehen.

 

 

Quelle: Wikipedia Enzyklopädie